Mit Asset Management aus der Produktionsroutine ausbrechen

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Der Druck auf OEMs aus dem Maschinen- und Anlagenbau wächst stetig. Denn ungeplante Maschinenstillstände treiben längst nicht nur die Kosten für Instandsetzungsmaßnahmen in die Höhe. Zudem kommen zu der reduzierten Produktivität des eigenen Betriebs oft Lieferverzögerungen. Diese können schnell zu kritischen Konsequenzen im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk führen. Um dieses Risiko zu minimieren, muss man sich deshalb auf die Verfügbarkeit der Anlagen verlassen können. Folglich ist das in keinem Bereich so essenziell wie in der Prozessindustrie mit hoch vernetzten Produktionsanlagen. Doch auch für die Verantwortlichen von komplexen Abläufen in Montage oder Logistik ist der stabile Betrieb von Maschinen und Fahrzeugen entscheidend.

Weniger Ärger dank Asset Management 

Für die Kunden von OEMs entscheidet die Produktivität ihrer Anlagen über den Geschäftserfolg. Sie suchen daher nach Anbietern, die umfassende Lösungen für ihre Bedürfnisse bereitstellen können.

Die Anforderungen gehen weit über die Lieferung eines einwandfreien Produktes hinaus. Denn mit leistungsfähigen Services übernehmen Anbieter langfristig Verantwortung für ihre Maschinen und Anlagen. Demzufolge nehmen sie den Kunden damit einen Teil ihres Betriebsrisikos ab. Unverzichtbare Basis dafür: Das Wissen, welche Maschinen bei den Kunden im Einsatz sind und die produktive Nutzung der Informationen.

So unterstützt das Asset Management Ihr Geschäft 

Die Hersteller investitionsintensiver Güter werden immer stärker an ihrem Service gemessen. Im Rahmen von langfristigen Serviceverträgen oder Betreibermodellen stellen sie deshalb die dauerhafte Leistungsfähigkeit ihrer Produkte sicher. Das bietet OEMs auch Chancen: Statt punktuell, wie beim Verkauf neuer Maschinen, generieren sie damit während des gesamten Lebenszyklus der Anlage kontinuierlich Umsätze.

Das industrielle Asset Management hilft Betreibern genauso wie OEMs dabei, den Überblick über die installierte Basis zu behalten. Darüber hinaus bietet es Echtzeit-Informationen, die den Ausgangspunkt für die Steigerung von Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Anlagen bilden. Die technische Basis ist das Industrial Internet of Things (IIoT). Dieses lässt Personen sowie virtuelle und physische Gegenstände in Echtzeit miteinander kommunizieren. Die Informationen lassen sich für viele Anwendungen nutzen:

  • Verwaltung der installierten Basis: Im ersten Schritt führt eine Software für das Asset Management Informationen über die relevanten Objekte des Anlagevermögens zusammen. Sie macht diese für Bediener, Servicetechniker und Planer jederzeit und global abrufbar. 
  • Zustandsüberwachung: Aktuelle Zustandsdaten weisen frühzeitig auf drohende Störungen oder fällige Wartungsmaßnahmen hin. Durch eine schnelle Reaktion können automatisch verständigte Techniker Anlagenstillstände vermeiden oder zumindest deutlich verkürzen. 
  • Entscheidungsunterstützung: Dashboards zeigen die gegenwärtigen Leistungsparameter der Anlage und geben Hinweise auf Maßnahmen zur Optimierung. 
  • Digitales Wissensmanagement: Ordnen Sie Ihren Maschinen in der Asset-Management-Plattform das Knowhow erfahrener Experten aus Produktion und Instandhaltung zu. So machen Sie es online für das Training neuer Mitarbeiter verfügbar. Die Speicherung an einer zentralen Stelle schützt vor dem Verlust von Handbüchern, Videos oder anderen Dokumenten. 
  • Verbesserung des Kundenservice: Durch die Verknüpfung mit Ihrem CRM-System erhalten Sie eine durchgängige Sicht auf Kunden und ihre Produkte. Das ermöglicht eine noch individuellere Gestaltung der Kundenbeziehung. 

Schwerpunkt operative Instandhaltung 

Für die Zustandsüberwachung aus der Ferne nutzen Instandhalter und Produktionsplaner die sensorgestützt erfassten Daten im Asset-Management-System. Beispielsweise können sie anhand aufgezeichneter Temperaturen oder Schwingungen erkennen, ob das Gerät im Soll-Bereich arbeitet. Davon ausgehend starten sie die Ursachenanalyse und leiten geeignete Maßnahmen ein. Gleichzeitig wird das Asset Management zur Wissensplattform, sobald Wartungs- oder Instandsetzungsaktivitäten nötig sind. Das macht Wartezeiten überflüssig und ermöglicht daneben die Parallelisierung von Aktivitäten, wie der Ursachensuche oder der Ersatzteilbeschaffung.

Instandhaltungsstrategien optimieren 

Stehen entsprechende Tools für die Analyse bereit, hilft das Asset Management bei der Optimierung der Instandhaltungsstrategie. Das heißt die Kombination der präventiven Wartung mit Echtzeitdaten bietet großes Potenzial für die Steigerung der Overall Equipment Effectiveness (OEE). Folglich senkt dieses Konzept der Condition Based Maintenance wirksam die Kosten, die mit dem Serviceaufwand, Produktionsausfällen oder instabiler Produktqualität verbunden sind. Die Analyse von Echtzeit-Informationen erlaubt aber auch den Blick in die Zukunft. Prädiktive Methoden (Predictive Maintenance) gehen noch weiter, indem sie den optimalen Zeitpunkt für die Wartung vorhersagen. So sorgen sie für die noch bessere Planbarkeit der Instandhaltungsaktivitäten.

Mit Asset Management den Service auf die nächste Ebene bringen 

Immer mehr Entscheidungsträger der OEMs aus dem After Sales und dem Business Development erkennen die neuen Möglichkeiten von Asset-Management-Plattformen. Folglich liegt deren Augenmerk vor allem die Möglichkeit dadurch die Informationen über Anlagegüter im Kundenbesitz sammeln. Zentrale Grundvoraussetzung hierfür ist jedoch die Verknüpfung der Anlagendaten mit dem im CRM-System erfassten Kundenwissen.

Im Servicefall lassen sich aus den Informationen sinnvolle technische Maßnahmen, sowie eine kundenindividuelle Kommunikation ableiten. Das Wissen über die Reparaturhistorie stellt dabei nicht nur für den technischen Support eine wichtige Unterstützung für die Interaktion mit dem Kunden dar. So erhalten z.B. potenziell unzufriedenere Kunden mit vielen Beanstandungen Hilfestellungen zur Verwendung des Produkts, die auf ihre Bedürfnisse angepasst sind.

Entschlossenes Handeln ist gefragt 

Entscheidungsträger sollten bei der Einführung eines Asset Managements entschlossen handeln, um ihrer Organisation dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Denn wie bei der digitalen Transformation ganzer Geschäftsmodelle gilt: Während die Avantgarde ihren Vorsprung ausbaut, wird das Asset Management für späte Anwender zur bloßen Notwendigkeit.

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